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21.05.2013
Reiseführer: Zürich
Posted von: Admin
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Zürich vereint kreatives Stadtleben und idyllische Naturlandschaft auf kleinstem Raum. Kunstkennern und Kulturinteressierten stehen über 50 Museen und mehr als 100 Galerien zur Auswahl, während neugierige Stadt-Entdecker den Kontrast zwischen pittoresker Altstadt und modernen Quartieren im stetigen Wandel erforschen können. Auf der Suche nach frischer Luft und üppigem Grün erfreuen sich Naturliebhaber an der Lage direkt am See, den vielen Wald- und Parkflächen und dem Zürcher Hausberg Uetliberg. Und das lebendige Nachtleben mit dem grössten Angebot der Schweiz eignet sich bestens für Nachtschwärmer und Junggebliebene. zuerich.com


Zürich – die Boutique-Stadt am Wasser

Das Tor zur Schweiz
Zürich liegt im Zentrum Europas und am Fusse der Schweizer Alpen und ist der ideale Ausgangspunkt, um die Schweiz zu entdecken. Den Flughafen Zürich, der mit 170 Destinationen rund um die Welt direkt verbunden ist, trennt eine zehnminütige Bahnfahrt vom Hauptbahnhof Zürich im Stadtzentrum. Von hier aus erreicht man Mailand oder Paris in gerademal vier Stunden. Die Schweizer Alpen lassen sich von Zürich aus bequem erkunden, etwa mit einem Tagesausflug zum Zentralschweizer Titlis oder zum Berner Jungfraujoch. Auch der imposante Rheinfall, wo Besucher die Kraft der 600‘000 Liter herunter donnernden Wassers hautnah erleben können, befindet sich in kurzer Reisedistanz. In der Region Zürich garantiert ein dichtes Verkehrsnetz mit Trams, Bussen und Zügen komfortables Reisen – zuverlässig und pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk.

Urbane Frische in der Wasserstadt
Es sprudelt, plätschert und fliesst in Zürich: Wasser ist in der Stadt am See allgegenwärtig. Aus den Wasserhähnen der Stadt und rund 1‘200 öffentliche zugängliche Brunnen fliesst hochwertiges, gut schmeckendes Trinkwasser. Der Zürichsee im Herzen der Stadt und die Limmat, die sich durch Altstadtbauten und aufstrebende Quartiere schlängelt, verleihen Zürich mediterrane Frische. Das Baden im See oder im Fluss erfreut sich denn auch grosser Beliebtheit: Gemessen an der Einwohnerzahl weist kaum eine Stadt in Europa eine so hohe Bäderdichte auf wie Zürich. Einige See- und Flussbäder verwandeln sich bei Anbruch der Dunkelheit in «Badi-Bars» und bieten erfrischende Getränke und Unterhaltung bis in die späten Abendstunden an. Wer lieber auf dem Wasser unterwegs ist, erkundet die reiche Natur an den Ufern am besten per Schiff. Nebst den regelmässig verkehrenden Kursschiffen sorgen Themenschiffe wie das Party-Schiff, die Sonnenuntergangsfahrt oder das Fondue-Schiff für Abwechslung.

Erholung und Bewegung in üppiger Natur
Zürich besteht zu einem Drittel aus blühender Natur. In der Stadt der Parks und Wälder ist das nächste Naherholungsgebiet, der nächste Grillplatz oder der nächste Wanderweg nie weit entfernt. Eine einzigartige Naturwelt jenseits des Stadttreibens zeigt sich auf dem Zürcher Hausberg, dem Uetliberg. Per Zug oder Seilbahn gelangt man auf den autofreien Hügel mit grossartiger Aussicht über Zürich, den See und die schneebedeckten Alpen am Horizont. Üppige Wälder wie der Sihlwald spenden frische Luft und viel natürlichen Raum für erholsame Spaziergänge oder sportliche Aktivitäten. In einem der grössten Laubmischwälder der Schweiz nördlich der Alpen stehen unzählige Wege zum Wandern, Radfahren, Biken, Reiten oder Spazieren zur Verfügung. Und im dazugehörigen Wildnispark lassen sich einheimische Tiere vom Fuchs bis zum Murmeltier fast wie in freier Wildbahn beobachten. Noch mehr Tierarten beherbergt der 27 Hektar umfassende Zoo Zürich, der seine Besucher im Masoala Regenwald zudem ganzjährig ins tropische Klima Madagaskars entführt.

Lebendige Kunstszene
In Zürich betätigen sich unzählige Kunstschaffende und Kulturstätten auf kleinstem Raum. Rund 14 der insgesamt 50 Zürcher Museen und mehr als 100 Galerien beteiligen sich am regen Kunstgeschehen. Das Löwenbräu-Areal in Zürich-West ist dank Kunsthalle Zürich, Migros Museum für Gegenwartskunst und unzähligen Künstlern, die in der ehemaligen Bierbrauerei Kunstwerke schaffen und ausstellen ein besonderer Pilgerort für Kunstbegeisterte. Das Cabaret Voltaire in der Zürcher Altstadt gilt als Geburtsstädte des Dadaismus und ist noch heute ein Kompetenzzentrum dadaistischer Strömungen. Gegründet wurde das Cabaret Voltaire 1916 von Hugo Ball und Emmy Hennings. Auf der aktuellen Schweizer Fünfzigernote ist Sophie Taeuber-Arp abgebildet, eine bedeutende Malerin, Bildhauerin, Tänzerin und Designerin des Dada. Eine umfassende Sammlung bedeutender Gemälde, Skulpturen, Foto- und Videoaufnahmen sowie der umfangreichste Bestand von Alberto Giacomettis Werken beherbergt das Kunsthaus Zürich. Alberto Giacometti ist einer der bedeutendsten Künstler der Schweiz und ziert die aktuelle Schweizer Hunderternote. Ein weiterer Höhepunkt ist das Museum Rietberg als eines der international führenden Zentren für aussereuropäische Kunst oder das Haus Konstruktiv, das sich der konstruktiven und konzeptuellen Kunst widmet.

Zürcher Bretter, die die Welt bedeuten
Bühnenkunst wird in Zürich grossgeschrieben. Das Opernhaus Zürich geniesst weltweit einen guten Ruf und gestaltet Jahr für Jahr ein anspruchsvolles Programm aus Opern, Operetten, Konzerten und Ballett-Aufführungen. Dass den Zürchern insbesondere das Theater wichtig ist, widerspiegelt die hohe Anzahl kleiner und grosser Theater. Das wohl bekannteste Zürcher Theater ist das Schauspielhaus Zürich, das klassische Bühnenstücke in neue Bühnenbilder hüllt und sich in der Spielstätte Schiffbau experimentell zeigt. Die modernen Aufführungen an der Gessnerallee sind indes von den frischen Ideen junger Theaterstudierender geprägt. Zudem verwandelt das Zürcher Theater Spektakel das linke Ufer des Zürichsees einmal im Jahr in einen Erlebnisort der Bühne, wenn Theaterschaffende, Performance- und Strassenkünstler zu einem hochstehenden Programm und spontanen Openair-Vorführungen zusammenfinden. Freunde des Films stehen in der ganzen Stadt rund 15 Kinos mit mehr als 50 Kinosälen zur Verfügung, darunter grosse Kinokomplexe, aber auch kleine, auf Independent Film spezialisierte Vorführungssäle. Und jeweils im Herbst veranstaltet das Zurich Film Festival ein Fest fürs Kino mit Weltpremieren, Geheimtipps, Kindervorführungen und der Verleihung des «Goldenen Auges».

Museen voller Kultur und Wissenschaft
Die grösste kulturhistorische Sammlung der Schweiz beherbergt das Schweizerische Nationalmuseum – auch Landesmuseum genannt – hinter seinen schlossartigen Gemäuern unweit des Zürcher Hauptbahnhofs. Das interdisziplinäre Lernmuseum «Kulturama – Museum des Menschen» bringt den Besuchern die Evolution näher während die Statuen der Archäologischen Sammlung der Universität Zürich Leben und Kunst antiker Kulturen belegen. Das 2012 eröffnete Stadtmuseum Rapperswil-Jona zeigt 800 Jahre Stadt- und Kulturgeschichte der Rosenstadt am Zürichsee. Ebenfalls am Wasser gelegen widmet sich das Museum Bellerive in Zürich der gewerblichen Kunst. Das Fotomuseum Winterthur ist das Schweizer Mekka der Fotografie und beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Fragen der künstlerischen Fotografie. Eine der grössten Spezialsammlungen weltweit beherbergt die Sukkulenten-Sammlung Zürich: Rund 6‘500 Arten, also die Hälfte aller auf der Erde existierenden sukkulenten Pflanzen, gedeihen in den Gewächshäusern, unter anderem Agaven und Kakteen. Naturwissenschaftler kommen weiter im Technorama Winterthur oder in der Kindercity in Volketswil (speziell für Kinder) auf ihre Kosten, wo naturwissenschaftliche Phänomene experimentell entdeckt und erlebt werden können. Um das Leben und Spielen von Kindern in verschiedenen Epochen geht es im Schweizerischen Kindermuseum Baden und dem Zürcher Spielzeugmuseum.

Machtvolle Bruderschaften
Die geschichtsträchtigen Zunfthäuser mit ihren prunkvollen Sälen zeugen noch heute von der Zeit zwischen 1336 bis 1798, als die Geschichte Zürichs von den Zürcher Zünften bedeutend geprägt wurde. Im 11. bis 13. Jahrhundert entstanden in Zürich und ganz Europa aus religiösen Bruderschaften sogenannte Handwerksvereinigungen, Gilden und Korporationen, welche die Interessen ihres Gewerbes vertraten. Diese Vereinigungen versuchten sich auch politisch zu betätigen. In Zürich gelang dieses Vorhaben aber erst mit der «Brun’schen Zunftrevolution» vom 7. Juni 1336, die unter Führung des jungen Ritters Rudolf Brun (Namensgeber der Rudolf-Brun-Brücke in der Zürcher Altstadt) eine Zunftverfassung veranlasste, in welcher die Machtverhältnisse der Stadt Zürich neu geregelt wurden. Mit der Zeit wurden die Handwerkerzünfte auch zu politischen und militärischen Organisationen mit grosser Macht, bis die Franzosen im 18. Jahrhundert einfielen und die Zunftherrschaft beendeten. Die aufgemalten oder zu Schildern verarbeiteten Wappen an den Eingängen einiger Gebäude in der Altstadt weisen darauf hin, wo welche Handwerkerzunft einst hinter verschlossenen Türen politisierte. Die Zürcher Zünfte existieren noch heute und feiern jedes Jahr im April das traditionelle Frühlingsfest «Sechseläuten».